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Dezember

Astronomie > 2016

Dezember

Astro- Wissenswertes im Dezember 2016
(als PDF)


Am 21.Dezember um 11.44 Uhr ist Wintersonnenwende. Dies bedeutet, dass die Tage wieder länger werden. Die Sonne geht durch den tiefsten Punkt ihrer Laufbahn. (Ekliptik)

Eine schöne Zeit ist der Dezember für alle Astronomiefans. Nicht nur weil die Nächte länger sind, sondern diese auch interessante helle Sternbilder hervorbringen. Deshalb erscheinen uns die Nächte im Winter auch klarer…


Der Mond:

Vollmond ist am 14. Dezember
Neumond ist am 29. Dezember


Der Hype um den „Supermond“ ist nun vorbei.

Dabei haben wir jeden Monat „Supermond“

Der Mond hat eine elliptische Bahn und umkreist die Erde in 29,5 Tagen.

1 Mal im Monat geht also der Mond „Erdnah“ auf. Dass es letzten Monat auf Vollmond fiel war schön, doch leider war uns der Anblick im Glarnerland verwehrt, da es wolkig war.

Sonne und Mond erscheinen uns deshalb beim Auf- und Untergang so gross, weil wir da gleichzeitig die Umgebung der Erde sehen.
Im Prinzip ist das eine optische Täuschung.

Sehen wir den Vollmond oder Sonne über dem Horizont aufgehen und in der Ferne steht ein Haus- oder Berg, bringt unser Gehirn Mond oder Sonne mit der irdischen Umgebung in Verbindung… Grosser Berg… grosser Mond.

Ist der Mond-Sonne hoch am Himmel, sind diese ganz genauso gross wie beim Aufgang, nur sehen wir diese
alleine und nicht mehr im gleichen Blickwinkel mit unseren irdischen Anhaltspunkten. Sie erscheinen kleiner als beim Aufgang.


Venus:

Wird zum auffälligen „Abendstern“

Mars:
Je nach Standort noch im Süd-Westen sichtbar.

Jupiter:
Früh am Morgen sichtbar. (im Osten)

Saturn:
nicht sichtbar.

Hier habe ich mal unsere Planeten in 2 Grafiken zusammengefasst.
Hier sehen wir, wie diese Mitte Dezember zur Sonne - Erde stehen.
2 Grafiken deshalb, weil die Abstände zueinander zu gross wären.

Reale Abstände bei dieser Verkleinerung unseres Sonnensystems:…Die Äussere Neptunbahn wäre so ca. 5 Meter von der Sonne weg!

Die Planeten habe ich zudem noch gleich gross gemacht. Ich will nur die Positionen der Planeten zeigen.




Schön zu erkennen, dass Venus und Mars links von der Erde stehen und deshalb Abends sichtbar sind, weil die Erde sich gegen den Uhrzeigersinn dreht.

Jupiter hingegen liegt rechts aussen. Diesen sehen wir dann morgens im Osten, bevor er durch das Eindrehen der Erde zur aufgehende Sonne im Osten überstrahlt wird.
Saturn sehen wir nicht, da er sich hinter der Sonne versteckt.


Nachthimmel Mitte Dezember 22:00Uhr:

Sehr schön am Abend jetzt sichtbar das mächtige Wintersechseck.





Capella, Aldebaran, Riegel, Sirius, Procyon, Pollux sind die Ecksterne.

Sirius ist übrigens der Stern, der von der Erde aus nach unserer Sonne „scheinbar“ am hellsten ist.

„Scheinbar“ deshalb, weil es „absolut“ hellere gibt, diese jedoch weiter entfernt sind

und deshalb „scheinbar“ dunkler im Vergleich zu Sirius sind.

Die scheinbare Helligkeit der Sterne gibt man in Magnituten an.Hierbei schreibt man „mag“ mit einer Zahl. Je kleiner die Kennzahl, desto heller das Objekt.

Die Skala zur Messung der scheinbaren Helligkeit ist logarithmisch…


Früher gab es nur 6 Grössenklassen. Die hellsten Sterne waren in der Klasse 1, die schwächsten in der 6 Klasse.
Ein Stern der Grösse 1mag ist 100mal heller als 6mag.
5 Magnitutenunterschiede bedeuten 100 fache Helligkeitsunterschied.
Pro mag ist das das 2.51 fache.


Unsere Sonne hat -26 mag
Unser Vollond hat -9.9 mag
Unsere Venus hat -4.4 mag
Sirius hat -1.44 mag
Wega hat 0 mag
Polarstern +2 mag
Unsere Sonne erscheint uns von der Erde aus somit 140 Milliarden mal heller als der Polarstern, obwohl unsere Sonne absolut nur wenig heller ist als Polaris.




Maximal können wir mit blossem Auge an sehr dunklen Orten +6mag Sterne sehen. (fast 1.000 mal schwächer als Sirius der hellste Stern am Nachthimmel)

Sehr grosse Teleskope gehen bis 22 mag.

Hubble Spaceteleskop bis 35 mag



Monatsthema Dezember

Das Monatsthema widme ich dem Sternbild „Orion und Umgebung“

Orion auch „Der Himmelsjäger“ genannt ist das Highlight eines jeden Hobby- Amateurastronomen.
Das markante Sternbild ist sehr gut zu erkennen.

Orion und Umgebung sind deshalb so interessant, weil es dort einiges -mit schon kleinen Instrumenten zu erkunden gibt.

Hier habe ich mal die Highlights mit Positionen aufgeführt, die Teils schon mit Ferngläser und kleinen Teleskopen schön anzuschauen sind.

Das Sternbild Orion habe ich mit grünen Linien versehen.

Die Rot eingekreisten Objekte zeigen zu der Position, wo man diese finden kann.
Gut, für den Lowers Nebula benötigt man schon ein etwas grösseres Gerät als ein Fernglas.

Aber den Orionnebel kann man sogar mit blossem Auge als Nebelfleck erahnen.






Der Orionnebel M42 ist ein Sternentstehungsgebiet.
Hier werden gerade neue Sonnen geboren, ebenso im Rosettennebel.

Wenn sich die „Gasschwaden“ verflüchtigt haben, dann werden aus diesen Emissionsnebeln offene Sternhaufen. Siehe die Plejaden im Stier.

Hunderttausende Jahre später ziehen die jungen Sonnen aus und gehen ihre eigenen Wege. Das ist wie im normalen Leben bei Menschen.
Sterne werden geboren, verlassen dann im jungen Alter die Heimat, gehen ihre eigenen Wege und irgendwann sterben sie.
Manche leben lange, da diese solide mit ihren Ressourcen umgehen. Andere leben exzessiv, verbrennen schneller ihre Energie und sterben früh. Der Sternentod von den Soliden ist recht unspektakulär.
Ein langsames Sterben nach einem langen Leben, (ca.10 Mrd. Jahre) mit dem visuellen Ergebnis eines sogenannten „planetarischen Nebels“

Die Grossen „Exzessiven“ z.B. Hyperriesen haben natürlich nach kurzem Leben (wenige Mio. Jahre) auch einen imposanten Abgang.

Diese Enden oft in Supernovae, welche dann sogar schwarze Löcher hervorbringen können.

Hier der Orionnebel, fotografiert am 29.01.2016 von Näfels aus.




Bleiben Sie weiter interessiert….

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Markus Vogt


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